Fangen, Werfen und Balancieren

Beim Grundschul-Aktionstag in Horrheim will der HC Metter-Enz den Nachwuchs für Handball als Sportart begeistern. Jugendtrainerin Sophie Kämpfe baut einen Parcours auf, gibt Tipps zur richtigen Wurfhaltung und bringt die Kinder beim Brennball auf Trab.

Mal mit der Schreibhand, mal mit der Nicht-Schreibhand: Beim Grundschul-Aktionstag der HCME-Handballer in der Horrheimer Halle gilt es, Dosen mit dem Handball zu treffen.

In einer Reihe, die durch orange-weiß-geringelte Pylonen markiert ist, stehen leere Konservenbüchsen auf dem Boden der Horrheimer Mettertalhalle. Doch obwohl genügend Bälle bereitliegen – dem Anlass entsprechend Handbälle in knallbunten Farben – geht es nicht ums Büchsenwerfen. Sophie Kämpfe deutet auf eine Linie und erklärt den 21 Drittklässlern die Aufgabe: „Statt zu werfen, nehmt ihr eure Nicht-Schreibhand und rollt den Ball von hier zu den Büchsen.“ Und mit der Hand, die sie normalerweise zum Schreiben verwenden, gilt es, die gleiche Aufgabe aus etwas größerer Entfernung erneut zu bewältigen. Kämpfe engagiert sich im Jugendbereich des HC Metter-Enz und will am Grundschul-Aktionstag den Horrheimern Zweit- und Drittklässlern ihren Lieblingssport näherbringen.

Die F-Jugend-Trainerin hat, unterstützt von der Grundschule, einen ganzen Parcours aufgebaut, an dem es um Geschicklichkeit geht, die im weitesten Sinn etwas mit dem Handballsport zu tun hat. Zum Beispiel das Prellen von Handbällen, während die Kinder auf einer Turnbank laufen. Immer wieder will der Ball nach rechts weg, während die Bank einen schnurgeraden Weg vorgibt – nach ein paarmal Aufhüpfen verspringt der Ball. Wer davon genervt ist, darf sich auch an Luftballons bedienen, die ersatzweise durch leichte Schläge vorwärts getrieben werden. Während das Schieben eines kleinen Kastens über den Hallenboden eher spielerisch rüberkommt, dienen vier weitere Kästen tatsächlich einer Handball-Vorübung. Die Kinder sollen Bälle direkt auf die Kästen werfen. „Wenn ihr richtig trefft, kommt der Ball direkt zu euch zurück“, sagt Kämpfe. „Dann versucht, ihn mit beiden Händen zu fangen.“

Mehr als eine Stunde lang bringen die Kinder an den Stationen vollen Einsatz, werfen, krabbeln und balancieren. Doch irgendwann ist die Luft raus. Darum ruft Kämpfe noch zu einer Runde Brennball. „Da wendet ihr jetzt bitte das an, was ihr gerade eben gelernt habt“, sagt sie mit Verweis auf die Station, an der es um Fangen und Werfen ging. Vor den Drittklässlern waren am gestrigen Aktionstag auch schon die Zweitklässer an der Reihe. Der Grundschul-Aktionstag in Horrheim steht nicht allein, sondern in einer ganzen Reihe ähnlicher Veranstaltungen. Im Bereich der Städte Vaihingen und Sachsenheim kümmern sich die Handballer des HC Metter-Enz um dieses Extraprogramm an den Schulen. „Normalerweise machen das bei uns Angelina Zimmer und Alexandra Bitsch“, sagt Kämpfe. Doch die hatten gestern keine Zeit. „Ich werde den Aktionstag künftig aber auch öfter begleiten“, sagt F-Jugend-Trainerin Kämpfe. „Denn wenn nach einem Aktionstag Kinder zu uns kommen, dann kennen sie mich schon.“ Weil aber seit Beginn der Corona-Pandemie sowohl das Grundschulturnier als auch die Aktionstage ausgefallen sind, gebe es auch beim Zustrom ins Jugendtraining eine kleine Flaute, bedauert Kämpfe.

Artikel veröffentlicht in der „Vaihinger Kreiszeitung“ am 30.10.2021