HCME hat nur noch theoretische Chancen auf den zweiten Platz

  • 6. April 2022

Handballerinnen aus Vaihingen und Großsachsenheim verlieren beim Tabellenfünften HB Ludwigsburg III. HC Metter-Enz II schlägt HSG Marbach/Rielingshausen II.

Die Handballerinnen des HC Metter-Enz haben durch die 19:26 (9:11)-Niederlage bei HB Ludwigsburg III voraussichtlich alle Chancen auf den zweiten Platz in der Bezirksklasse Staffel 1 verspielt. Es bleibt nur noch eine kleine Chance: Die Mannschaft von Trainer Reiner Schoppel müsste von den noch zu absolvierenden zwei Partien gegen den bisher verlustpunktfreien Spitzenreiter TV Möglingen II mindestens eine sowie zum Abschluss gegen den aktuellen Tabellendritten HSG Sulzbach/Murrhardt gewinnen.

Staffel 1

Ludwigsburg III – Metter-Enz 26:19 (11:9)

Der Druck schien wohl doch zu groß gewesen zu sein. Bei den Handballerinnen des HC Metter-Enz fehlte von Anfang an die Lockerheit. „Alle waren irgendwie verkrampft“, berichtet HCME-Trainer Reiner Schoppel. „Dass mal jemand einen schlechten Tag hat, passiert. Doch bei uns hatten gleich mehrere Spielerinnen einen schlechten Tag – mit Ausnahme der Torhüterinnen. Wenn das passiert, ist es doof. Aber auch das kommt vor.“ Vor allem im Angriff machte sich das bemerkbar. Reihenweise ließen die Vaihingerinnen und Großsachsenheimerinnen beste Gelegenheiten liegen. „Wir haben insgesamt bestimmt 15 freie Würfe und auch zwei Siebenmeter verblasen“, ärgert sich Schoppel. „Das hat uns irgendwann das Genick gebrochen.“

In der ersten Halbzeit kompensierten die Gäste das aber noch einigermaßen. Zwischen der 10. und der 20. Minute legten sie sogar jeweils vor. Und zur Pause lagen sie nur mit zwei Toren zuück – 9:11 (30. Minute). „Vom Ergebnis sah es in der ersten Hälfte noch gut aus. Doch schon da waren wir schlecht“, erklärt der HCME-Übungsleiter.

Denn wenn es schlecht läuft, dann läuft es richtig schlecht. Dann ist auch noch das Glück gegen einen. „Bei Abprallern zum Beispiel landeter der Ball fast immer in den Händen der Ludwigsburgerinnen. Und waren sie im Angriff, versenkten sie den Ball dann auch“, erzählt Schoppel. Dazu kam aus Sicht des HCME-Trainers eine unterirdische Schiedsrichterleictung. „Wenn man in jedem zweiten Angriff Schritte machen darf, wird es komisch“, echauffiert sich Schoppel, nimmt aber seine Spielerinnen in die Pflicht: „Das ist keine Ausrede. Jede muss sich an die eigene Nase fassen.“

An der Einstellung hat Schoppel aber nichts zu meckern. „Wir haben Charakter gezeigt, uns reingehauen und bis zum Schluss versucht, das Spiel zu drehen“, berichtet der HCME-Übungsleiter.

Staffel 2

Metter-Enz II – Marb./Riel. II 27:22 (17:12)

Obwohl bei der Reserve der HSG Marbach/Rielingshausen Spielerinnen aus der ersten Mannschaft dabei waren, „sind solche Teams für uns schlagbar, wenn wir eine vollbesetzte Bank haben“, sagt HCME-Trainer Stefan Sack. Zu Beginn bereiteten aber gerade die Akteurinnen, die bei der HSG auch schon höherklassig gespielt haben, den Vaihingerinnen und Großsachsenheimerinnen Probleme. Doch nach einer guten Viertelstunde setzten die Gastgeberinnen endlich das um, was Sack seiner Mannschaft von Anfang verordnet hatte: Sie kamen in der Abwehr nicht so weit raus. „Wir sind defensiver geblieben. Dadurch haben wir die Gäste zu Würfen aus dem Rückraum gezwungen. Dadurch haben wir den Grundstein zum Erfolg gelegt“, berichtet der HCME-Übungsleiter. „Davor haben wir uns schwer getan. Die Marbacherinnen und Rielingshausenerinnen sind immer von Außen eingelaufen. Und si waren im Eins-gegen-eins gut.“ Dadurch setzten sich die Gastgeberinnen von 8:8 (18.) auf 18:12 (32.) ab.

Diesen Vorsprung verteidigten die Vaihingerinnen und Großsachsenheimerinnen in der zweiten Halbzeit. „Wir haben uns bestimmt nicht doof angestellt“, berichtet Sack. „Den Gästen ist aber auch nicht wirklich viel eingefallen. Sie haben immer das gleiche Spielsystem gespielt. Und darauf hatten wir uns nach der Anfangsviertelstunde eingestellt.“

Herausgestochen aus dem HCME-Kollektiv sind beim Sieg vor allem die beiden Halbspielerinnen – Jasmin Arnold auf rechts und Lena Mack, die noch in der A-Jugend spielberechtigt ist, auf links. „In der ersten Halbzeit haben sich immer wieder Lücken für Jasmin ergeben. Als sich die Marbacherinnen und Rielingshausenerinnen auf sie eingestellt hatten, hatte Lena dann Räume“, erzählt Sack.

Quelle: Bericht Vaihinger Kreiszeitung vom 05.04.2022