Oberriexingen ist 60 Minuten in Unterzahl

  • 28. September 2021

Oberriexingen ist 60 Minuten in Unterzahl

TSV tritt gegen HC Metter-Enz in der Bezirksklasse Staffel 1 nur zu sechst an, zieht sich aber beim 14:25 (6:11) gut aus der Affäre.

Zum Auftakt der Saison 2021/2022 in der Bezirksklasse Staffel 1 haben die Handballerinnen des TSV Oberriexingen zwar mit 14:25 (6:11) gegen den HC Metter-Enz verloren – 60 Minuten in Unterzahl. Doch anders, als das Endergebnis vermuten lässt, war TSV-Trainer Hans Schuster zufriedener mit der Leistung seiner Mannschaft als sein Gegenüber Reiner Schoppel.

„Es war ein schönes Spiel von uns. Und mit der 1:0-Führung haben wir unser Soll schon erfüllt gehabt. Und wir haben insgesamt 14 Treffer erzielt“, erklärt Schuster. „Darüber hinaus sind wir nicht wirklich ausgespielt worden. Von den elf HCME-Toren in der ersten Halbzeit waren schon vier oder fünf Tempogegenstöße. Insgesamt haben wir auch weniger Gegentore kassiert als gegen vermeintlich schwächere Gegner in der letzten Saison.“ Und sein Gegenüber Schoppel ergänzt: „Im Endeffekt haben wir mit elf Toren Unterschied gewonnen. Das ist unter dem Strich okay. Aber die Bankspielerinnen haben mitgezählt: Wir haben 16 offene Würfe vergeben.“

Die Oberriexingerinnen waren nur zu sechst angetreten. „Es ist genau das passiert, was ich befürchtet habe“, sagt Schuster. „Eine Spielerin hat sich krank abgemeldet, eine andere war Wahlhelferin und wieder eine andere war kurzfristig fürs Studium unterwegs. Deshalb hatten alle Respekt, weil wir ja auf einen ambitionierten Gegner getroffen sind.“ Die Gastgeberinnen gestalteten die Partie aber in der Anfangsphase offen, gingen mit 1:0 (1. Minute) und mit 3:2 (9.) in Führung. „Es war eine ungewöhnliche Situation, von Anfang in Überzahl zu sein. Ich habe es zwar noch angemahnt, konzentriert zu bleiben. Aber ich verstehe, dass man die nicht bei 100 Prozent hält“, erklärt Schoppel. Dazu machte den Vaihingerinnen und Großsachsenheimerinnen das Harzverbot zu schaffen. „Der Ball hatte keinen Grip und war recht groß. Für mich hat er sich fast wie ein Männerball angefühlt“, sagt der HCME-Trainer. „Das war ein Faktor, soll aber keine Ausrede sein.“

Erst nach rund zehn Minuten kamen die Gäste ins Rollen. Vor allem Linksaußen Sophie Eisenmenger und Rückraumspielerin Sophie Maisch taten sich mit neun und zehn Treffern besonders als Torschützinnen hervor. „Sophie Eisenmenger ist die Außenbahn hoch- und runtergesaust. Und sie hat sich getraut, auch ins Eins-gegen-eins zu gehen“, lobt Schoppel. „Und auch Sophie Maisch hat die meisten ihrer Feldtore durch schnelles Umschalten erzielt.“

Gerade das Umschaltspiel hat beim HCME „deutlich besser funktioniert als im letzten Trainingsspiel“, sagt Schoppel. Und auch mit der Abwehr ist er im Großen und Ganzen zufrieden: „Wenn wir gut verschieben, provozieren wir Ballverluste oder Würfe aus zehn Metern, die leichte Beute für unsere Torfrau sind. Negativ war aber, dass die Oberriexingerinnen durchkamen, wenn wir in der Abwehr nicht 100 Prozent bei der Sache waren.“

Von 3:3 (11.) setzten sich die Vaihingerinnen über 11:6 beim Seitenwechsel (30.), 17:9 (40.) und 20:12 (53.) bis zum Endstand von 25:14 ab (60.). Dennoch ist Schuster mit der Zahl der Gegentore zufrieden. „Wir hatten mit Janina Gagsch eine gelernte Torfrau. Und sie hat das gemacht, was eine Torfrau machen muss“, lobt der TSV-Trainer.

Quelle: Bericht Vaihingen Kreiszeitung vom 28.09.2021